Sonntag, 18. August 2013

Blau-weißer Leinenrock (1. Vorbereitung)

Letzte Woche war ich ein paar Tage in Wien um Freunde besuchen und ein bißchen Großstadtluft zu schnuppern. Ich habe eine wunderbare Stadtführung mitgemacht. Das Thema war "Verschlungen Pfade - Einblicke in die Wiener Seele". Die Führerin hatte echten "Wiener Schmäh" und hat uns mit viel Humor und Wissen, Wien und die Wiener nähergebracht. Sehr toll! Kann ich unbedingt weiterempfehlen und auch ich werde beim nächsten Mal wieder einen Spaziergang mitmachen. Natürlich hatte ich auch wieder das obligatorische Stück Zitronentorte bei der Kurkonditorei Oberlaa. Irgendwann komme ich schon noch auf das Geheimnis der Zitronencreme ;-) Den Temperaturen entsprechend ist die Melange dieses Mal ein Eiskaffee gewesen, aber nicht minder lecker.
Es hatte übrigens 42° Grad! Könnt Ihr Euch das vorstellen? Eigentlich wollte ich noch das Stoffgeschäft "Komolka" aufsuchen und deren Angebot begutachten. Als dann jedoch am nächsten Tag nochmal über 40° Grad vorhergesagt worden sind, hab' ich die Flucht ergriffen. Ich bin um 11 Uhr Vormittags bei 34° Grad ins Auto gestiegen und habe mit großer Dankbarkeit die Klimaanlage auf 23° Grad eingestellt. Ich war schon lange nicht mehr so froh mehrere Stunden im Auto verbringen zu dürfen.
Da ich schon des Weges war, habe ich natürlich auch einen Abstecher zum Gössl Werksverkauf gemacht. In der Restekiste war, als ob er auf mich gewartet hätte, dieser leicht transparente türkis gestreifte Baumwollstoff. Meine Ahnung war richtig, er passt perfekt zu dem grünen Mieder und einem blau-weiß gestreiften Leinenrock. Also, auf geht's den ersten Dirndlrock zu machen.


Zuerst war ich bei meiner Mama - der erste Weg einer Tochter :-)) - und hab' begutachtet, wie ihre Dirndlröcke verarbeitet sind. Der eine war 0,5 cm breit gestiftelt und dann gesmokt, der andere war in Falten gelegt (Faltentiefe 4,5 cm). Eine kurze Anprobe hat ergeben, dass der gestiftelte Rock bei mir aussieht, als ob ich den ... wie sagt man das nett? ...  derrière eines Brauereipferdes hätte. Bleiben also nur noch zwei Möglichkeiten: a) Reihen, d.h. eine Reihe stifteln, und dann in der Taille auf die gewünschte Länge ziehen, oder b) in Falten legen. Ein Bahnenrock kommt hier nicht in Frage, da das das Streifenmuster konterkarieren würde.
Als Rockweite habe ich jetzt 2,25m genommen und die beiden Stoffteile mit einer französischen Naht zusammengenäht. Die Rockweite hat sich übrigens schon bei einem bodenlangen Trapezrock bewährt, den ich mal für ein quasi-historisches Gewand genäht habe. Der Dirndlrock soll ebenfalls bodenlang werden, d.h. fertige Länge ab Taille 1,10m. Ich habe noch 10 cm zugegeben für Nahtzugaben und ggf. Biesen.
Um zu sehen, was vorteilhafter ist, werde ich den Rock zuerst reihen und dann in Falten legen. Anschließend wird entschieden, was tatsächlich gemacht wird.

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